Erzählt von

              Elisabeth Simon

                           Marion Goedelt

             Mascha und

              der Bär

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es war einmal ein kleines

Mädchen, das hieß Mascha. Es

lebte bei seiner Großmutter

und seinem Großvater

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eines Tages im Herbst wollte Mascha in den Wald gehen um Pilze zu suchen. „Geh nur, liebes Kind“, sagten die Großeltern. „Aber pass gut auf, dass du dich nicht verläufst."

 

 

 

 

 

 

Als das Mädchen in den Wald kam, ging es von einem Baum zum andern und lief und lief immer weiter und bald wusste es nicht mehr, wo es war. Doch da sah es plötzlich ein kleines Häuschen, ganz aus Holz gemacht.

 

Das Mädchen schaute in das Häuschen hinein, aber niemand war darin. So setzte es sich auf die Bank am Tisch und dachte: „Wer wohl hier wohnt?“ Als es Abend war, kam ein großer brauner Bär aus dem Wald getrottet und betrat sein Haus.

Der Bär freute sich, als er Mascha sah. „Das gefällt mir, dass du hier bist“, sagte er. „Du wirst nun immer bei mir bleiben, wirst den Ofen heizen und mir meinen Brei kochen. Du wirst mich füttern und ich lasse dich nie mehr fort gehen.“

 

So kam es, dass Mascha im Haus des Bären lebte. Sie heizte den Ofen, kochte seinen Brei und fütterte ihn. Wenn der Bär morgens in den Wald ging um zu jagen, dann sagte er: „Du bleibst hier im Haus. Wenn du weg rennst, dann finde ich dich und fresse dich auf!“

Mascha war sehr traurig und sie dachte jeden Tag darüber nach, wie sie weglaufen und wieder nach Hause kommen könnte. Sie überlegte lange Zeit und hatte schließlich einen Plan!

 

So begann sie an einem der nächsten Tage viele süße Piroggen zu backen. Das dauerte bis zum Abend und als der Bär heim kam, duftete das ganze Häuschen. „Lieber Bär“, sagte Mascha, „bitte lass mich morgen ins Dorf zu meinen Großeltern gehen. Ich möchte ihnen ein Geschenk machen und

ihnen diese Kuchen bringen.“ „Das geht nicht“, sagte der Bär. „Ich selbst werde die Kuchen zu deinen Großeltern bringen.“

 

„Ich möchte aber nicht, dass du die Piroggen unterwegs auffrisst, sie sind für meine Großeltern bestimmt“, sagte Mascha. „Darum werde ich auf die höchste Eiche im Wald klettern und werde deinen Weg ganz genau beobachten.“

Am andern Morgen holte

Mascha einen großen

Deckelkorb. In solchen Körben

trugen die Bauern ihre

Früchte zum Markt.

Sie sagte zum Bär. „Geh raus vor das Haus und schau, ob es regnet!“ Als der Bär draußen war, setzte sich das Mädchen selbst in den Korb und packte die Kuchen mit dazu.

 

Der Bär kam zurück, nahm den fertig gepackten Korb auf den Rücken und ging los. Als er ein gutes Stück gelaufen war, wurde er müde. „Ich werde mich hier auf den Baumstamm setzen und werde die Kuchen essen“, sagte er.

 

 

Doch da hörte er

plötzlich Maschas

Stimme:

 

„Ich sehe dich,

ich sehe dich.

Geh weiter, iss den

Kuchen nicht!

Ich sehe dich,

ich sehe dich.“

 

Der Bär schaute sich um und dachte: „Die Mascha sitzt hier irgendwo auf einem der Bäume und sieht alles.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ärgerlich ging er weiter und kam

schließlich zum Dorf und vor das

Haus der Großeltern. Er stellte

den Korb ab und rief: „Macht die

Türe auf! Ich habe euch Kuchen

von Mascha gebracht.“

Aber da hatte der Hund

der Großeltern 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

den Bären schon gerochen und

kam mit wütendem Gebell um die

Ecke gelaufen. Andere Hunde aus

der Nachbarschaft kamen dazu,

bellten und fletschten die Zähne,

dass dem Bären Angst und

Bange wurde. Er ließ den Korb

stehen und rannte so schnell er

konnte in den Wald zurück.

 

Großvater und Großmutter kamen aus dem Haus, öffneten den Korb und fanden Mascha darin sitzen. Da umarmten sich alle, küssten sich und freuten sich sehr, denn die Großeltern hatten sich schon große Sorgen gemacht.

 

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